Eigentlich ein Tag wie jeder andere, mal kurz in den Zug und ab nach Berlin. Nur das ich den Zug gegen das Flugzeug tausche und mal eben nach Istanbul düse. Wie ich die moderne Zeit doch liebe, vor 100 Jahren wäre eine Fahrt nach Kiel schon fast eine Weltreise gewesen. Und heute, ab in den Flieger, nach drei Stunden hat man ca. 3.000 km hinter sich gebracht und betritt eine komplett andere Welt.
In Istanbul angekommen steh ich natürlich an der falschen Schlange bei der Passkontrolle und mein Koffer kommt gefühlt als letztes aus dem Flieger. Also genügend lange Weile um herauszufinden wie lange das Kofferband braucht um einmal rum zu kommen. Es sind exakt zwei Minuten und 10 Sekunden. Ob das für alle Kofferbänder der Welt gilt weiß ich nicht, aber das in Istanbul braucht so lange. Wissen das man weder benötigt oder einen im Leben weiter bringt.
Nachdem ich also meinen Koffer hatte und Geld gewechselt habe geht es raus auf die Straße, Taxi holen und zum Hotel. Kaum am Ausgang wird man auch gleich, wie nicht anders zu erwarten war, von diversen Taxischleppern angehalten. Der erste wollte auch gleich 70 Euro für die Fahrt ins Hotel kassieren und die anderen waren auch nicht besser. Normale Touris wären da bestimmt drauf eingestiegen, aber ich nicht. Nein nein, nicht mit mir.
Erst mal runter in den Keller zur Metro. Und siehe da, die Endstation dieser ist nicht all zu weit weg von meinem Hotel. Dort wird sich doch wohl ein Taxi finden lassen welches mich etwas günstiger an mein Ziel bringt.
Die Bahn fuhr dann auch ziemlich zeitnah ab und ca. 40 min. später war ich da. Die Fahrt wiederum war etwas seltsam, man sprach zwar türkisch, aber vorbei an Media Markt, Saturn und Real fühlte ich mich dann eher wie auf einer Fahrt durch Berlin Kreutzberg. Vielleicht war ich doch im falschen Flieger? Aber was hat der Pilot dann bitte drei Stunden gemacht? Im Kreis geflogen?
An der Endstation standen dann auch ein paar Taxen, die mich aber lieber zu Fuß zum Hotel schicken wollten. „Ist Sonnabend, viel Auto! Guckst du!“ zeigt auf die Straße gegenüber und unterhält sich weiter mit seinem Kumpel. Okay also noch mal ein Stück weiter zu Fuß in Richtung Ziel, vielleicht gehts ja doch. Nach diversen, verzweifelten, versuchen meinem Navi entsprechende Informationen zu entlocken wie es denn nun weiter geht, habe ich genervt aufgegeben und den nächsten Taxifahrer angequatscht. Und siehe da, der wusste wo es lang geht und das auch noch für günstige 10 türkische Lira. Zehn Minuten später und nur 15 TL ärmer war ich kaputt und müde im Hotel. Der Urlaub kann beginnen.