29
November
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Nun ist es mal Zeit die Insel in Augenschein zu nehmen. Mit 115 ccm und 5 PS geht es durch den Großstadtdschungel von Georgetown ins Hinterland von Penang. Zuerst durch den Großstadtverkehr der jedoch mit unserem Mofas so gar kein Problem darstellt. Eine kontinuierliche Kombination aus Rechts- und Linkskurven bringt uns relativ zügig hindurch. Und mit Lisa, der Stimme von TomTom, und Portishad im Ohr zudem noch recht sanft und entspannt. Das erste Ziel, den Penang Hill, haben wir zwar weiträumig umfahren, Lisa konnte anscheinend damit nichts anfangen und als Ausgleich sind wir dafür auch direkt an unserem zweiten geplanten Stopp vorbeigeschossen.  Aber als kleine Entschädigung gab es einen grandiosen Ausblick auf Georgetown und die Tempelanlage.

Diese Tempelanlage, wir sind dann natürlich wieder umgedreht, ist ziemlich beeindruckend und vor allem ziemlich kommerziell. Das Eintrittsgeld von einem Ringt, ca. 20 Cent, konnten wir noch verkraften. Das du aber im Anschluss noch für jeden anderen Tempelbereich extra Zahlen musst hat uns natürlich keiner erzählt. Da sind es 2 Ringt für den Fahrstuhl nach unten und noch mal zwei um wieder hoch zu kommen. Eine Entschädigung für 30 Minuten warten um in das höllengeschoß rein zu kommen gab es natürlich nicht. Vier Ringt musst du berappen um den Mönchen beim Beten zu zusehen und so weiter. Die vier Ringt für die Mönche kann ich ja noch verstehen, da stehst du vor einem der drei Torbögen von ca. drei mal vier Meter welche in die etwa 25 mal 35 mal 10 Meter messende Gebetshalle führen und du frierst! Du frierst bei 30 Grad im Schatten, also so richtig mit Gänsehaut. Vier Ringt für diesen Spezialeffekt ist da natürlich gerechtfertigt, denn der Strom für die Klimaanlage muss ja irgendwie bezahlt werden. Da möchte man doch Mönch sein, wenn man sich den Luxus leisten kann und scheiß auf die Umwelt Buddha wird’s schon richten.

Ansonsten ist der Kek Lok Si Tempel einen Ausflug wert, prachtvoll und einfach toll anzusehen. An einigen stellen konnte man Münzen in einen Topf werfen und dann soll ein Wunsch in Erfüllung gehen. Das man aus ca. 2 Meter Entfernung trifft natürlich vorausgesetzt. Ich musste mein Glück auf anderem Wege erkaufen und habe mir ein Fähnchen, welches Gesundheit verspricht, für einen Ringt erstanden. Ich hab meinen Namen drauf geschrieben und an den Wunschbaum gehängt. Am nächsten Tag allerdings habe ich erfahren dass ich lieber Audi A3 hätte drauf schreiben sollen.

Nach diesem wundervollen, Greenpeace trotzendem, Tempel haben wir uns dann noch einmal auf den Weg zum Penang Hill gemacht welchen du nur mit der Bahn erreichen kannst. Diesmal sind wir nach dem TomTom von meinem Mitreisenden gefahren. Er vorne weg und ich ihm blindlinks hinterher. Als wir dann an dem Autokorso, welcher meiner Meinung nach vor der Bahnstation Schlange stand, vorbei fuhren und plötzlich rechts abgebogen sind hab ich mich dann doch etwas gewundert. Aber egal weiter ihm nach. Nach der nächsten Abzweigung und als die Strasse nur noch zwei Meter breit war wusste ich das wir hier nicht so ganz richtig sein konnten. Nach einem kurz gebrüllten Hinweis nach vorn hab ich nur ein heftiges Kopfschütteln und einen energischen Armverweis vorwärts als Antwort erhalten. Lisa sagt hier geht’s lang, also geht es hier lang verdammt noch eins. Frauen haben doch immer recht! Nach einer weiteren Minute und dem Ende der Strasse war dann aber auch ihm klar das da etwas nicht stimmen kann.

Nach zweiminütiger Rückfahrt und überholen des Autokorsos, welchen wir zuvor verlassen hatten, standen wir dann endlich vor der Bahnstation und einer endlosen Schlange am Ticketschalter. Diese und die Tatsache das ein Ticket nach oben 30 Ringt kosten soll, nur um sich dann erneut Georgetown von oben an zusehen und möglicherweise nochmals Eintritt für den ein oder anderen Aussichtspunkt zu bezahlen, hat uns dann die Erleuchtung gebracht doch nicht jeden Touristenmist mit zu machen. Also haben wir uns wieder auf unser Zwergmuli geschwungen, als Schlachtross kann man unsere Zwiebacksägen wohl kaum bezeichnen, und haben unseren Kriegspfad wieder aufgenommen.

Und wieder rein in die Berge und die Serpentine hoch. Und dann war die Strasse plötzlich zu ende. Aber Google Maps hat mir doch, ganz im Gegenteil zu Onkel TomTom, eine Route durch die Berge aufgezeigt. Die Straße war natürlich nicht wirklich zu ende sie war nur gesperrt und ein Schild warnte vor wilden Tieren. Ha ha, das hätte mal lieber vor wilden Schlachtrossreitern… Zwergmulireitern also Mopedfahrern warnen sollen. Da half nur eines, an der Absperrung vorbei und hinein ins Vergnügen. Am Ende waren die einzigen wilden Tiere welche wir zu Gesicht bekommen haben ein paar Affen die uns neugierig beäugten und ein paar wilde Jogger. Sonst nix, nada, absolute Stille. Kein Gekreische und Gezirpse von Insekten wie man es von Thailändischen Dschungeltouren kennt. Nur ab und an das Geschrei von einem Vogel und das Geknatter von wilden Mopedfahrern. Die Fahrt selbst war endsgeil. Die Straße gerade so breit das da noch ein ausgewachsener Jeep durch passt und Abfahrten wie auf einer Skipiste oder der Achterbahn. Die Bremsen haben geglüht und ich hatte nur die Sorge das sie irgendwann den Geist aufgeben. Sie haben gehalten, Gott sei dank.

Am Ende des Waldes ging es dann wieder auf die normale Straße und nach einer Weile auch wieder durch die Berge über Serpentine zurück. Hier bleibt nur noch zu erwähnen das Malaysische Autofahrer mit eben den Serpentinen offenbar nicht so recht umgehen können. Da wird geschlichen das man noch während der Fahrt neben dem Auto her laufen und gemütlich mit einem Tässchen Kaffee in der Hand ein Schwätzchen halten kann. Man muss nur aufpassen das man nicht zu schnell geht sonst überholt man sie am ende noch. Was wiederum dem Gesprächsfluss nicht zu gute kommen würde. Einer dieser malaysischen Autofahrer ist sogar so weit auf der rechten Seite gefahren das der entgegenkommende Verkehr so seine Probleme hatte, und das bei Schrittgeschwindigkeit. Ich wusste doch dass die hier auf der falschen Seite des Autos sitzen.

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Kategorie: Malaysia

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